Die rechte Hegemonie brechen

Im thüringischen Sonnenberg wurde Robert Sesselmann zum ersten AfD Landrat gewählt, die Junge Union Sonneberg gratulierte dazu recht herzlich auf Twitter. Die AfD ist in einigen Regionen, insbesondere in Ostdeutschland, weitestgehend normalisiert. Von einem Dammbruch kann hier nicht mehr die Rede sein, eher von einer sich immer weiter durchsetzenden erdrückenden rechten Hegemonie. Die Gründe des Erstarkens der globalen Rechten sind nicht monokausal zu erklären und kein Phänomen was sich auf Ostdeutschland beschränkt, dennoch gibt es historische, ökonomische und kulturelle Gründe, warum sie insbesondere im Osten so stark ist. Angesichts dieser Hegemonie gerät auch klassische Antifa Arbeit (Nazis besuchen) weiter an ihre Grenzen, dies ist schon zu Genüge festgestellt worden, bleibt gegen klassische Neonazis trotzdem ein bewährtes Mittel der Wahl. Wir kommen jetzt nicht mit einem neuen Patentrezept oder verblüffenden Strategievorschlägen gegen die rechte Hegemonie um die Ecke, wissen aber dass eine Debatte darum weiterhin notwendig bleibt. Wir erinnern dabei gerne an einige Erfolge der NIKA-Kampagne (Nationalismus ist keine Alternative), zum Beispiel an die großen Proteste gegen den AfD Parteitag in Hannover 2017 und 2019 in Braunschweig. Bis heute hat die AfD es in Berlin schwer Örtlichkeiten für ihre Veranstaltungen zu finden. Und dennoch wird die AfD auf Landesebene gewählt, auch wenn die eigenen Landesverbände quasi nicht arbeitsfähig waren und sind, wie in Niedersachsen. Den Osten einfach aufgeben, sich auf die linksliberalen Städte zu fokussieren ist aber leider nicht. Der große, erfolgversprechende Wurf lässt sich hier nicht herbei schreiben, die Arbeit gegen Rechts bleibt einfach kleinteilig, mühsam und zäh. Und Leute, auch im Osten, tun diese Arbeit seit je her. Es gibt Demonstrationen, die man unterstützen kann, auch aus Göttingen. Etwa die Demonstration am 18.11.2023 im rechten Drecksloch Eisenach um das Fliedervolkshaus (NPD), oder letzten Sonntag in Zwickau. Es gibt Vereine und Initiative, an die man spenden kann. Zum Beispiel an das Polylux Netzwerk (https://www.polylux.network/), die Gelder an verschiedenste linke Projekte verteilen. Nächstes Jahr (2024) sind Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, noch bleibt Zeit sich zu überlegen, wie man als (radikale) Linke darauf reagiert. Dabei hilft es aber nicht nur den Rechtsruck im heimeligen Göttingen zu beobachten und scheiße zu finden, sondern sich zu organisieren und gegen ihn aktiv zu werden.

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