Wir waren heute zusammen mit der Sozialistischen Perspektive [IL], der feminist anticapitalist Youth, dem BIPoC-Kollektiv Göttingen und vielen weiteren anlässlich des internationalen Tags der arbeitenden Klasse auf der Straße. Grund dafür geben uns Staat und Kapital zur Genüge: Andauernder Rückbau sozialstaatlicher Maßnahmen, steigende Preise in eigentlich allen Lebensbereichen bei sinkenden Löhnen, zunehmend autoritärer werdende Staatsapparate und steigende Prekarisierung in eben jenen reproduktiven Jobs, die gerade während der Pandemie noch fadenscheinig beklatscht wurden.
Diese Widersprüche sind auch Ausdruck einer kapitalistischen Klassengesellschaft, in welcher die Ausbeutung der vielen zum Profit der wenigen führt. Auch wenn beide Klassen zum Selbsterhalt in diesem System gezwungen sind und sich der kapitalistischen Logik beugen müssen, hat dies doch fundamental unterschiedliche Folgen: Während die einen ihre Arbeitskraft, und häufig damit ihren Körper, vernutzen müssen, müssen die anderen diese Vernutzung möglichst effizient organisieren und profitieren davon. Eine Gesellschaft, die auf einer solchen Logik fußt, kann niemals frei sein von Armut, Elend und Not.Wir waren heute auf der Straße, um diesem System gemeinsam den Kampf anzusagen.
Wir wollen keine netteren Chefs, keinen kollektiv verwalteten oder grünen Kapitalismus, sondern garkeinen. Unser Ziel bleibt eine kommunistische, bedürfnisorientierte Wirtschaft, in welcher demokratisch über die Produktion und Verteilung beraten werden kann und für den Gebrauch der Waren anstatt für den bloßen Tausch produziert wird.Dieses Ziel erreichen wir jedoch nur gemeinsam und gegen die bürgerlichen Institutionen – deswegen brauchen wir jede:n von euch. In diesem Sinne: Its time to get organized!