Jedes Jahr aufs Neue zeigen Statistiken zu Gewalt an Frauen und Mädchen, wie allgegenwärtig und brutal das Patriarchat in unserer Gesellschaft ist. 154 Frauen wurden alleine seit Anfang diesen Jahres (Stand November 2021) in der BRD durch frauenfeindliche Gewalt ermordet. Das heißt ein Mord alle 3 Tage!
Diese Morde heißen Femizide. Sie sind nur die Spitze eines Eisbergs an physischer und psychischer Gewalt: dem kapitalistischen Patriarchat. – Allen Formen dieser Gewalt ist gemein, dass sie in den meisten Fällen verharmlost, verschleiert oder entschuldigt werden. Dabei scheint die breite Gesellschaft auf Nachfrage von dem Gegenteil überzeugt: Wohl kaum eine Person aus der sich fortschrittlich darstellenden Zivilgesellschaft würde von sich aus behaupten, dass diese Gewalt unterstützenswert sei – zum Glück. Gewalttätig sind dabei immer höchstens die anderen, die unzivilisierten, die unmoralischen, man selber sei jedoch Teil der aufgeklärten, humanitären Gesellschaft, in der es diese Laster nicht gibt.
Dass diese Vorstellung viel zu kurz greift und im Endeffekt nichts anderes als das Ignorieren frauenfeindlicher Gewalt ist, sollte eigentlich – spätestens nach Betrachtung der Statistiken zu Gewalt an Frauen – klar sein. Diese andauernde Gewalt entsteht nicht aufgrund einzelner Einsiedler, die außerhalb der jetzigen Gesellschaft leben, sondern ist in der heutigen Gesellschaftsordnung verankert und wird getragen von ihrer ökonomischen Struktur, ihren Institutionen, dem Staat, und den Menschen in ihnen. Die Ursachen dieser Gewalt finden sich in den Grundstrukturen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, dementsprechend kann sie nur abgeschafft werden, wenn wir grundlegend andere Verhältnisse erkämpfen.
Wir wollen in dieser Broschüre kurz und knapp erklären, wie und warum diese Institutionen und ihre ökonomische Grundlage diese patriarchale Gewalt hervorbringen, wieso wir nicht bei einer einfachen moralischen Kritik stehen bleiben und für was wir kämpfen.
Die Broschüre kannst du wahlweise digital lesen (siehe unten), oder aber bei unseren Ständen und Veranstaltungen in gedruckter Form erhalten.